Kimi Antonelli im Simracing getroffen
Reporter fährt gegen neuen Mercedes-Star
Er ist die nächste große Formel-1-Hoffnung…
Andrea Kimi Antonelli, gerade einmal 18 Jahre alt, tritt 2025 in die Fußstapfen von Lewis Hamilton und übernimmt dessen Mercedes-Cockpit. Schon jetzt gilt der Italiener als einer der spannendsten Fahrer der neuen Generation.
Ich, der AUTO BILD MOTORSPORT-Reporter, hatte das zweifelhafte Vergnügen, gegen ihn in einem der Rennen der Motorsport-Simulation iRacing anzutreten. Die Bilanz? Nun ja, sagen wir, ich habe eine Menge gelernt.
Antonelli fährt auf einem anderen Niveau
Als ich mich in der virtuellen Lobby einloggte und der Name “Antonelli” in der Teilnehmerliste aufleuchtete, hatte meine Motivation ihr Maximum erreicht: Die Gelegenheit gegen einen Formel-1-Piloten zu fahren, bekommt man nicht alle Tage. In der Vergangenheit bin ich schon gegen echte Rennfahrer wie den deutschen Formel-3-Piloten Tim Tramnitz angetreten. Aber wie schnell ist Antonelli?
Der raste auf dem Kurs von Oschersleben in einer eigenen Liga. Während ich mit Mühe eine 1:16,900 Minuten im Qualifying hinlegte, donnerte Hamiltons Nachfolger mit einer unfassbaren Zeit von 1:15,500 Minuten über die Strecke.
Aus seiner Statistik heraus gelesen war es seine achte in Folge in einem iRacing Wettbewerb. Im Rennen war er nach den ersten Kurven bereits auf und davon. Fast zehn Sekunden Vorsprung – und das in nur acht Runden!
Ein kurzer Hoffnungsschimmer
Ich schaffte sogar eine persönliche Bestzeit, die mich in die Top 5 gebracht hätte – wäre sie wegen Track Limits nicht aberkannt worden. Aber seien wir ehrlich: Selbst mit dieser Zeit wäre ich nicht mal in Antonellis Nähe gewesen.
Wie ich in der Wiederholung von Qualifying und Rennen anschließend sah: Jede Kurve nahm er perfekt, er reizte die Streckenlimits aus, ohne auch nur einen Fehler zu machen.
Dann verschwand er einfach
Und dann das: Nach acht Runden stellte Antonelli seinen Wagen auf der Start-Ziel-Geraden ab und verließ die Lobby. Mein erster Gedanke? Er hat es übertrieben und ist abgeflogen. Doch die Wiederholung zeigte: Nein, er hat einfach auf Start/Ziel geparkt. Entweder war ihm an der einsamen Spitze zu langweilig, oder Toto Wolff hatte angerufen – wer weiß das schon?
Antonelli wird ab März bei Mercedes die große Bühne betreten, sein erstes Formel-1-Wochenende steht in Melbourne an. Seine Leistungen im Simulator und in den Nachwuchsklassen zeigen, dass er bereit ist, die hohen Erwartungen zu erfüllen.
Für mich steht fest: Der Typ ist schnell – auf der Strecke, im Simulator und vermutlich überall dazwischen.
Fazit
von
Es war eine demütigende Erfahrung, aber eine, die ich nicht missen möchte. Antonelli ist nicht nur das nächste große Ding – er ist jetzt schon außergewöhnlich. Ich werde sein Debüt im März mit noch größerem Respekt verfolgen. Und vielleicht auch ein bisschen Stolz, weil ich sagen kann: “Ich bin mal gegen ihn gefahren – zumindest für ein paar Kurven.” Mein Rennen dauerte zumindest doppelt so lang wie seins. Der Unterschied: Während er freiwillig nach einem Drittel abstellte, landete ich in der Streckenbande. Der Profi fährt permanent am Limit, der Hobby-Simracer eben häufiger mal darüber….